School Minutes 13: 1580-1582

School Minutes, Text (B): (13) Ludwig Lavater (1580-1582)

 

[Text (B), 321r]

 

Acta der Schulheren under // der verwaltung ludwigen // Lafaters anno 1580. //

 

[Text (B), 321v-212]

 

Den 19 Aprilis. //

habend min herren den Felix Buman, // Boumler, Kumber, Egli, sprünglj der dialectic // erlassen, die wil sy sich vorhin darinnen geüpt // sollend aber nichts dester minder ire argumenta // geben. // Die iüngern und erst promovierten sollend Hebräisch // lingua und der physic erlassen sin, ein iar. 25 // welle dann einer von im selbs dise gern // horen so ists minen herren lieb. //

Darnach ist man wider bas vorablet gsin // und sporges halber der abgwisen erkent M. // Burkart sol den h. obman anzeige wie sine // sache standint. habind die sinen komen zu // wägen beide, das min herren in […]// wie angenomen, werden sy nachinlasse // man im ein hilf thuge in zu einem handwerck// zuverdinge, doch wellind sy witer nit für // in bätten. //

Denen zu heidelberg Ochsner, Stumpfen und Wipfen ward nachgelassen das sy gen helmstat // züchen wie sy begärt und ire Meister inen // zu heidelberg gradten hatten. Ich schrib inen// M. D. […] zu. Und hiess sy schriben wu // rde dennas von iren Preceptoribus nemen. dann // daselbst uns nieman erkent were. //

 

[Text (B), 322r-213]

 

5. Maij. //

warend min herren besamlet horrik, d. keller. d. wolf // H. sch. bellinger, frisij, h. trüb. D. Iacobus Urich stein // brüchel dr. und erkanten das man Sebastiano Steffan uff // sin früntlich begaren, ein unergriffne Zügnuß geben sollte, // diewil h. Iosue pictoris von […] pfarer in wol // gegen den schulherren und h. bullinger geüpt hatt. dise ward // im erkendt, und darby vermanet was er versumpt zutreffe // ren, welchs er fast verhies etc. //

Zügnuß. //

Allen denen so dises unser offen schriben fürkupt sye zu // wüssen, das Sebastina steffan von frütalen, uff bütt sines // daten von uns den geordneten zur leer v schulen erschinen // und us demütiklich gebetten hatt im ein brieflich schin und zügnuß // mitt zu teilen wie er sich die zit alls er by us zu zürich // gstudiert gehalten, und wie er von us abgescheiden. Welchs wir // in uff sin ansähen und begaren nit könen nach wellen abschla // hen. dann wir der wahrhit Zügnuß zu geben schuldig sind. // Zeigend desshalb allso an, das gmelter Sebastianus nit ein // bas iungen zu lernen ghept, aber nit allweg flyssig in // die schul konen ist, wie er hatt sollen, ich sunst so vil sin // wandel und leben anträfft, eben liederlich gsin, of vollen // wins worden, etwan um kleinfugt ding gespilt, auch // by nechtlich wil ußgangt, welchs alls weder unsere schulord //nungen ist, dazu man in ettliche mal fürstelt und mitt // worten anderen zu exempel gestraft, ein mal gethürnt, und // zu letst, als us beducht er welte sich nit daran stossen, gerne // lobet und stillgestelt. Und die hilf die er von unseren gnedigen // herren ghept, namlich müglich mus und brot und einen anderen volgen // lassen. Sonst ist uns nit in wesen das er etwas uneerlichs // gethan, sunder allein wie iung lüt thud, sich wie vorstat, // vergangen. Zeigt jez vor uns an er könne erkennen das er ubel ge // than, das er nit […] gsin und sin zit bas aglegt habe. // was er aber bishar versumpt welle er mitt flyß und ernst // verbesseren. Sollind deshalb in ansechen siner iugend in sine // fäler versehen, welchs uns an im wolgefallen hatt, habend // in ouch verradt er welle sinen worten statt thun. werde nieman // bas erschrecken dan im. etc er hoffen ouch er werde sines vor // wissen nüzlich nachkommen. datum zürich uff den 5 tag meyes // in 1580 iar, und zu waaren urkund mit unserer schulherren // gewonlichen beschier versiglet. //

Die verordneten zu der leer und schule // der statt zurich. //

 

[Text (B), 322v]

 

Dise kuntschafft habe ich in vorglaßen er aber was desselben // nit zufriden, sagt so sy iar et gmeind unerlaten wurde sy in // wenig nüzen, sagt ich man könte im kein andere geben, // hette es auch glimpflich dargethan, dann acta werind // züchet etc. doch hielt er sich wol, werde er desselben heim // gegen minen herren geniessen. Jezmal were mir wid // nit empfolhe. gebe man im ein gute zugnuß werde im // sagen warum habend ir im dann geurlobet und vorhin // gethürnt. Dann dises blibe nit heimlich etc. allso // nam er den brief.

 

[Text (B), 323r]

 

Sontag nach georgij ward die censura gehalten // zum Frowenmünster presentibus H. Burgermeister Bräm // h. Sekelmeister schwerzenbach. h. Obman keller sampt den // glerten. //

Es warend min heren nach gehepter censura mitt den // knaben und irem h. zuchtmeister wol zefrid. // Und wared erkent an die frömde zu schiken. // Raphael Egli. Marx Beumler. Hartman Srpüngli. hans Uss // mer. Jacob Kumber. //

Jo Jacobus widerkeer ist schon examiniert. // Joa. Wolf hug begert examiniert die wil sine coetarij heim=// komen. // Joa. widenman begärt auch examinis und das min herren // im zu siner zit ein strich lassind thun. //

Der Zuchtmeister sol so er etwas anligens hatt sines hußhaltig wichs halben // für min herren die rächenherren kerren. //

Erhart Mekg von stebberen habend min herren erloupt // ein hilf zu thun sampt den pflägeren aber uff ein // iar damitt er studieren mag, und allwäg ien // uffsächen uff min herren von Zurich hab. //

Finsler so im collegio zu tisch gat ward furgstelt, und // im zugelassen das er in thurn gan und morndes // widerum usglassen, für min heren die gleerten nit // für ein eersamen radt solte gestelt werden, in hoffnung // er wurde alls ein Junger sich fürbas halten das sinent hal // ben kein witer klegt komen solte. wo nit werden min // herren aber handlen was sich geburte. //

 

[Text (B), 323v]

 

25 aprilis. //

Ist von minen herren den gleerten Josue finsler all // buß gethan fürgstelt und im anzeigt wie er uß // gnaden nun ubernacht in thurn glegt und minen […] // nit furgstelt, solle aber gedenken das er sich besser // sam sye, dann solte er mit sinem kybisz kopf // furfaren, wurde man mitt allem ernst gegen in[…] // dlen und das allt fürhin suchen, das soll er i // lassen gsagt sin. halte er sich recht so werde im // in das alten vergessen. Sonst dorfe man der[…] // tigen selbsnosten lüten nühts. //

Marx beumler. Sprunglj / umerst / wurd gen // bingen zu schichen erkent. // Egli und kumber gen Genf. […] der // kumber hilf von den sinen haben möchte. //

Gebhart studer wardt witer zum intendent angeno // und im j […] kernen für sin arbeit zu bezalen erkennt //

 

Den 10 tag meyens. //

Beruft ich min herren die desten ein fürschlag Zum fro // wen münster. Die alten ließ man all bliben // namlich.

Gorg Hardmeyer. // Joann bluntschle. // Hans Walther. // Hans Heinrich buchman. // Hans heinrich heiz. Hans Wonlich . // Nüwe. // Mathis Leman //

Caspar Ochsner. H. Abraam Wolfen von buch son. //

hans Lenz Josias Weiz. Linus Eslinger

[Hans Walther, hans heinrich Buchman, Mathis Leman, Josias Weiz, Linus Eslinger – bracket in the left margin:] dise wurden angenomen. 11. Maij.

 

Ulrich sportas halb ward erkent im ein kuntschafft zugeben // der abgwisen was und im x gl worden. //

 

[Text (B), 324r-225.] [inserted paper]

 

Uß der Zal der Fürgeschlagnen knaben Inn das Collegium zum Frowenmünster, // sind volgende von mynen gnedigen // herren erwelt worden, //

Hanns Walther,[(] h. rudolf walthart [)]. // Linus Esslinger, [(] hans Balber[)] // Hanns Heinrich Buchman, [(]Gorg fierz. [)]// Mathijs Leeman, [(]Anders Leeman, pfister. [)] // Josias Ulrich, [(]Caspar Wirz sin vatter[)] // Aleten Mittwuchs den. 11. May. Anno etc. 80 Paten // Her Burgermeister Bräm, und beid Rheth, // stattschryber, //

[Donstag vor pfingsten in bysin J. Hans Kellers // und Ludwigen Lafaters sind dise ingesetzt , und // haben sy beisprache so obstand. gelobt.]

 

[Text (B), 324ar]

 

Aprilis. 12 //

Im Aprellen werden dise ding ghandlet // müller ward fürgstelt enbott sich der besserung. // Egli sol von Genf beschikt werden. diewil er schript // an Gulerum von siner Susanna brief und lufragt // werden ob er gwibet etc. //

Schwizer zu Genf klagt Danzus dem er zugeben // habe im nit glonet, bist man welle im etwas lassen // erschiessen an zersung, dem sol. h. Coler nachfra // gen wer in namlich hab gheissen züchen. //

Der h. Jacob urich lezgen sollend erlassen sin. must // widenman. hug. rellstab. finsler. //

Die lectio noui testamenti ist h. Wolphio wid befol // hen ein iare ist dasselb uberen ist, so sol der / schulherr ein frag darum haben nit in der grösse // censur, sonder darvor. 80 //

 

[Text (B), 324av]

 

Censur zum frowenmünster. //

Den 16 aprilis ward censura gehalten. ward // anbracht des hugen und widenman halben // das man sy solte examinieren. //

Des Erhart schieggen halb unnd min herren // bericht wie er gleert flyssig, und sin iar // uß were, ward erkent das man aber ein iar mit // im solte das best thun im , wie anderen, 40 // gl lassen werden vom stipendio, und we // re mangel hette ein guldin oder […] // hinzu thun, damitt er sinen studijs dryhan // möchte nachformen. //

By den Concionat. und professoribus warend // min. h. Burgermeister Bräm. h. […]man // h. obman keller und. h. Sekelmeister schwerzenbach //

.h. walthar und Lafater wurdent darzu geben // das sy dem zuchtmeister vor minen g. herren, // um ein besserung sine stands solten bitten. // welchs montag darnach beschach. //

 

[Text (B), 326r]

 

Aprilis. 21. //

Ward M. Ulrych Zwinglj fürgstelt, und die // wil er gradum hette, tertia examinis erlassen. //

H. Doctor nüscheler legt sin doctor brief in , begart // radt von minn herren, damitt er mee hilff // mochte uberkomen. Er ward gfragt ob er nit ein // eid gethan der unser religion ungemeß, daruf gab er // andtwort das min .h. wol mitt im zfriden warend. // Hilten darfür, diewil in nit die universitet examiniert, wurde er // nitt allso mitt dem eid gfaaret gsin etc. //

Man ridt im er mochte fur min herren keeren // anzeige wie und warum er das andere examen in // medicina nit welen bestan, sunders ein meerens // und grössers erlangt von sinen praeceptoribus zu padua // er mochte auch wol sich sines vorigen examens // halb in Medicina om die doctores die in examiniert // sines wandels und lebens halb an sine praeceptores // gmeinlich referieren, so dann unser herren würden // zugennß begaren wurde die im nit versagt werden // dann er in examen wol bstunden, sagt der flyßßige // stenn einen, und sins lebens halb nie kein klag // gsin were. das wir uns aber kontind für schuf // fen, im iemands zu geben der mitt im für mine // herren stande, kontend wir nit thun. diewil ein // bekantnus von minen herren vorhanden, in hie // widerumm zu examinieren und denthin nach // dem man in recht funden gwalt haben uff xx gl. //

 

Finsleren ward erlaupt diewil er den eltisten einer // were und. h. Josue sin vatter solichs begerte // in gen genff zu schiken, doch solt er zu Biel // sinen vatter im flissen kleid machen. //

 

[Text (B), 326v]

 

2 Junij //

das man uff den donstag . m. zwinglius. murer // und uß amans hof der hug und widenma. // solle examinieren. // Dem Schwizer 5 kronen lassen werden an sin reiß // dem Raphael Eglj schriben, das er sich stelle, dann im // meinen sol er werde kein gnad finden. //

 

Uff Medardi. //

Wurdent obgenante knaben examiniert in linguis et // artibus. unn warind min herren wol mitt inen zufriden // und wie etwan gebracht das die Magister die anderen // sollind examinieren, wie auch Zwinglius zum wil ge // than, sol fürhin nit mee brucht werd. dann es // ein verrirrung etc. //

 

23. Junij. //

Diewil hartmeyer ettliche mal fürgstelt und gwar[…] // ist, auch von ettlichen herren insonderheit, das er // sich anderist in handel schike und uber solche wa[…] // sich erfundt das sid man im die x gl lassen werden // er gar unflissig. vil predigen und lezgen ie[…] // versumpt, darzu unus …, auch die lüt aus […] // dann er tuch ußgnomen um x gl und den tuchen[…] // uff sin stipendium vertrost, bim gessner lectiones omnes um // […] gnom und bald um die 3 [lb] verkaufft. auch // an angedinge ist gar gen Zechen als bim […]// uff dorff in des sprünglis huß nit by sinem vatter // mee ist sund unerlaußt ein andere herberig gfu[…] // auch fur und für voll ist und ander knaben // abzucht, ist er geurlobet. //

 

[Text (B), 327r]

 

Der im hof hatt mitt im getrunken in sprunglis huß, // ist sid letster warnung unflyssig gsin, sol vor den // knaben gstrichen werden. // Der ulmer zu wien, sol heimbrufft werden //

 

3 Julij. //

Raphael eglj ward von genf bschikt unnd alls // er fragstelt hatt er sich dermassen verandtwortet, // auch in ettlichen der gnaden begärt, und testimonia sines flysses bracht, das man in widerum angenz // hatt heissen gen genf zuchen. //

Wolfgang bischoff hatt die knaben angefürt die // blatten zu herren um gelt ist mitt der ruten // zuchtiget sampt dem im hof, sol nit mee komen //

Fries von grifensee merzelet lügt gern, ward // sinthhalb erkendt man solte bim seeholz tach […]// lug, ob er in bruchen konte, so bhielte er das muß, / oder sunst mitt den h. pflageren red das im // für das muß ein hilf un ein handwerch wurde. //

Buman hatt gwibet, wird im geradt diewil // er so […] wurde, das er nitt declamieren möchte, // solte er das hantwerch triben. //

Rellstab klagt er wer gebrochen, wieß man in // für die doctor und arzet in spital in zu besechen. // Hardmeyers sach ernnd wid anzogen, ward aber ein // helliklich abgewisen. //

 

[Text (B), 328r]

 

12 Augusti. //

Michael bruw von diessenhofen wirt von sinen herren // zu diessenhausen den schulherren befolhen, enbüt sich aller ghorsame // da hatt man in gheissen ein epistolam exempo // raneam machen das man sechen möge ab er die // lectiones publicas verstande, wi es nit verstund sol man // in inn die schul wisen. //

diewil anzeigt das h. Sprüngli zu Tubingen sinen tisch // heerenfalls er vorhin unerlaußt daselbst hin zogen, nit // bezalt und h. heyland für in das gelt erlegt, ward // er meeren man solte an h. heiland erkommen was er // schuldig und nach dem man funde solte man mitt // sinen bügel und im mit handlen was von nöten sin // werde. und solte h. walther mitt I. hansen Keller reden // das er de 10 gl dem heilands uff sprünglis stipendio schike. //

Conrad// Oswald grob sol widerum heim bschikt werden, diewyl // sin vatter sömlichs begärt. //

Buman sol zu Basel bliben, es welle dan h. christoff // froschower witer kosten mitt im haben. Dann buman ist // arm und hatt nieman der etwas für in gäbe etc. //

Joannes murer //

Jo. alex. Bierbrüyer [Bierbrüyer, Murer with bracket:] möge, so es sinen elteren gefalle, // gen münstat züchen. //

Erhart schieg wirt s heimgsezt, doch tut er minen // herren ein besser gfallen, er blibe zu Strassburg diewil // er publicas. und gute lectiones hatt, auch d. Stun =// am der hand, on dessen radt er nit witer ziechen sol. // Dann er auch disputationes Theologicas da habe. // die er anderschwo nüt wurde finden. //

 

[Text (B), 328v]

 

Mitwuch vor berenz schikt h. obman keller das // fronfasten gelt so gut taler den .3. knaben dem Beumler, mu[…] // und sprüngli gen Tübingen, zeigt an das ine sy lez […] // hette biß uf wienacht. da hab ich empfolhen das // die studenten den .h. heilandum vor allen bezalint, und // hernach das übrig teilint, was einem ieden höre. Iez we // sy uff ein ganz iar bezalt. //

 

[Text (B), 334r-337] [inserted paper]

Unser frünndtlich erhällig diennst zuvor, // fromer, wolgebruter. sunnders lieber // herr, Euer Schemgben fundene Eure // selbst. dan annderer Euren [… very badly readable] Datus sampstags den. 30. Julij ao 80. //

 

V. Eherwür a. d. williger // Jacob Hugo diener der // kilchen diessenhoffen. // und […] Huber stattschryber // baid Innanner der wandenten // […]zu diessen housen. //

 

[Text (B), 334v-338]

 

[Letter address]

Von Frommen und wolgeboreten // Herrn Ludwig Lafater Schulherr // zu Zürich. […]

 

[Text (B), 336r—leaf number 336 appears more than one time in the following!]

 

Myn gruß unnd fründtlich dienst zuver gönstiger // lieber herr. Mir zwyfflet nit Ir habent üch was // ich allen Jungst. vonn wegen wylannd Jacoben Vollen=// weyders müllers zu geschwanden üligen verlassnen // Sonns. Uff dumhalten myner Fründtschafft. Jnbysche Zönger dist mit üch gword. unnd syndthalben angesucht nach uvor Innemm. Diewyl dann wie ich brucht. // genanter Knab. zur Leer. thugenlich syn soll. unnd // ettwas fruchtbars uß Ime zu züchen. auch syn lieber // vatter selig ein gethrüwer fromer und uffrechter // harschafft mann gwesen. nit durch liederliche ald zeer=// haffte. Sunder durch böße unnfal unnd schadliche // Burgschafften. unb das syn komen Lanngt // uß der ursach. uß fernerem annsuchen siner ver=// wanndten Innsonderheit dis Zöngers. Migus // fründtliche zit nachmallen an auch mignen gwüßig // herren. Wollint Ime dem Jung in Knaben. gegen // unsren haren denn pflägeren ein gut wortt vor=// lychen. Und so maglich verhulffen syn. Das // Ime uff ein Zitlang nach unser mögner Vu[…] Her // gwallen. Das wochen lich Altmusen. Wid […] // der glychen Jünglingen. Uffart üwerm ampt. umb // Gothwillen vervolgen. Unnd also synner lieben Vor=// eltern. So Inn unßerm unfhob zu Cappel. Wie billich. // therüwlich zu üch nit was g[…] haran gesetzt geniessen // lassen. Daran thund Ir ein werk der Barmher=// zigkeit. Nach iner nebent dem das ir harumb von // Gott dem Allmechtigen sine lische belonung […] // anfachen. fründlichen. Umb nüch ingenum gwüßig //

 

[Text (B), 336v]

 

herren. zu verdienen. unns hier mit Im dann // schiten Göttlicher gnaden be[…]. Datum // denn 10 ten Julij Anno 81

 

E G. W.

Junnghans Tunngßin. Der zigt vor // der herrschafft knonnow. //

 

[small inserted letter:]

Als mijn gnedig herren diß schryben, unnd deß knaben gfrünnten // hie umehört. Habennt so sich erkhänet. Wann ein lediger platz // daran man derglychenn knaben verfallen ledig syge. Sölle diser // vollevender (worumm er zur leer thogenlich. darumb Jmme // die herren gleren erkunndigen) an den selbe gefürderet // werden, unnd Ime das wuchenlich allmußen dannenthun // verlanngen. Actus Mittwuchs den 19. des Julij Annus 81. // presentibus herr Burgermeister Raueburg unnd beid Rath, //

Stattschryber. //

 

Von Fromer Einnemen unnd wyßen M // Bernnharten Widerkeeren. Burgern und Ob =// man deß Allmusens dar Statt Zurich mynem Innsonders gönstigen lieben Herenn J. //

 

[Text (B), …r]

 

Zu wüssen sye allermenklichem hiemitt das // ulrich Sporer von winterthur, unß dieß unserem // schulherren demütiklich gebetten // hatt, das wer nit ein brieflich schin wellend // werden lassen, wie er sich ghalten. die zit so // er hie zu Zürich in die schul gangen, auch // warum er von der schul abgewisen, damitt // er nit verdacht werden möchte, alls ob somlichs // unerlich sahen halben beschehe. // Diewil wie nun der warheit zügnuß zu geben schuldig, und uns // sin begeren nit unzimlich beducht, habend wir im volgende ügnus gern mitteilet, der selben wer im von nöten sin wirt zugebruchen, das namlich vorgemelter // Jungling ein Zitlang by uns in die schul gan=// gen unnd aber // nit mitt einem besunderen ingenio begabet // (wie dann gott sine gaben unglichlich usteilt, // und einem mee verstand zu einem ding // gipt dann den anderen). Diewil wie aber // vil Jüngling habend mitt furtreffenlichen ingenijs und // den selben mitt allen hilff thun, und sy diser Zit // bruchen könnend, habend wir vermeindt er // sye wegen das er bj ziten zu einem handwerch // dann zu der leer gezogen, damitt // er nicht versumpt werde. Ist allß keiner anderen, //

 

[Text (B), …v]

 

Ursachen genlobet und von der schul abgewyse // Sunst hatt er sich die Zit wie einem fromen // eerlichen Jüngling gebürt in anderweg bj uns // (anders uns nit in wüssen ist) gehalten. // und einen frommen wandel gefuret. // Darum auch unser gnedig herren im nach dem er von der schul abgewysen, auch etwas hilf // gethon das er ein handwerch lert. Wir / hoffend auch er werde sich fürhin halten // das menklich an sinem thun und lassen, ein // gut gefallen haben selbig. Actus und mitt // unser schulherren ludwig lafaters Bütschier ver // waret den 10 tag meyens im 1580 iar. //

Verordnete zu den leer // und schulen zu zurich. //

Dise Kuntschafft hatt er gnomen sagt er welte gen Basel // und sähen das er daselbst möcht underkomen. Zeigt ich // im an min herren vermerten es were sin uns bas er le // ein handwerch, dann wenn er glich wol studierte hetten // weder sine herren zo winterthur, nach user gn. nerren zu basel // Es syt auch die 10 gl die min h. ein gordnet zu einem handwerch // Den 17 tag meyens. werind im nit // diewil er studieren //

namend min herren Joseph petri zum pedellen und briefli läser. //

 

[Text (B), 336r-370]

 

5 Julij. //

habend min herren dem stapler ein testimonium erkent sines wolhaltes. Das hatt im G. Walther geben. // So wardt für min herren die examinatores, lut miner // herren der redten bekantß, h. Israel steheli fugstelt und // im anzeigt er solte un den welch guldin in die // schul gangen festschriben, wie man das ordnen wider, // und die sach halten. auch in die lezgen Felix uff die // canzel gan und in theologicas lectiones, dann wenn // er das nit dethe werde die sach an min herren // langen und wede im der wuche guldi abgeschlagen. // Item so solte er nit er den […] und // erliche gschlecht verkleineren etc. //

 

Uff margarethe. //

G. Rodolf walthart hatt den expectanten vorglesen // das mandat miner herren das die Jungen mit // zächen, verklerte kroß, grüchte schuch sollind tragen. //

Demnach ist gachnung, Ulmer Terentianus und // widerkeer ein ieder um j [lb] gstraft darum das sy // getanzet am plaz. welchs minen herrn treffenlich // mißfallen in denen gfaren ziten. //

Diethelm wonlich ist auch des tanzens halb fürgstelt // aber diewil er kein hilf hatt, man in nit gstraft // an gelt, sol aber auch den schulsazungen underworffen // sin. und so er gliche hinfür thete werde man // in auch straffen. //

Prüne der auch getanzet ist nit erschinen, von desswegen // sol man .h. jacob Hugen gen diessenhausen schriben, // mitt den sinen zu reden, er habe sich selbs zu einem //

 

[Text (B), 336v-371]

 

publico gmacht, sye aber der selben lezgen nit fa […] // darzu hab er tag und nacht vil wandels zu […] // tochter in wunderliß huß, solle die sinen warnen, und […] // were gut das man in sonst etwas larte. //

Die publicos und die in der ersten claß hatt man // uff der chorhernen stuben ernstlich vermanet, das // sich vor dem trunknen leben wellint hüten, ist // die sachen kröß nit tragen, auch keine kurze ad // lange telchen, dann das von minen herren abken […] // sye. Sollind sich gmeß den sazungen halten. […] // mit man dester willig sye sy zu fürderen. //

 

[Text (B), … r]

 

Den 14 Octobris. //

Sprunglis halb ward von minen herren den exami // natoribus und gleerten erkenth, das er solte von Tubingen // berufft und sine schulden damitt wir nit witer // verschryt abzalt werden und mitt sinen beeden // burgen geredt. Die meinung solt J. Hans linus escher und // der schulherr anzeigen dem J. hans keller der nit er=// schein gscheften halb. //

Den Brüwen sol man mitt einem extemporaneo // themata erfaren was hinder im sy darby sollent // linguarum professor. D. Wolf, h. Jacob Urich, m. Frieß // und schulherr sin und minen herren den glerten // anzeigen und sy funden. //

Diewil im stipendio Bruggeri der h. anders grüter // abgangen, sind minen herren fürgeschlagen Caspar // Ochsner. Georgius Hardmeyer und hans Jacob // im Hof. Und welcher gelanget, so sol den übrigen // zweyen einen ieden die 10 gl werden die vor // hin von h. obman keller der grüter und pringer ghept habend. //

 

Den 25 Oct. //

h. nüscheler sol sich lassen uff einen tag der minen // herren gefellig lassen examinieren. //

Die herren professores sollend lesen wenn nun ein au // ditor vorhanden sollend aber die abwesenden einem // schulherren angeben so wirt man sy straffen.//

 

Die h. profesores sollend inen nit alles urlob i[…] // und so ein hochzit. da sy nit nach pfründe, solle // sy nichts dester weniger läsen. auch sunst von gastviel // wägen ire redenliche lezgen nit underlassen // Des sprünglis halb wurd anzeigt in bisin der h. exami // natoren, wie er in 12 tag im thurn glegen 26 […] // und 2 […] schuldig were, das bezalt were, solt // die sach minen herren durch h. hans Jacob fr // alten und ludwig lafater nüwem schulherren […] // werden, und inen die sach ubergeben, sinen // schulden und sonst mitt im iez gfallens zuh[…] // dlen. merendes ward das iar inen beeden // […] vor radt, und zeiget al sine ex […]// minen herren an. //

 

Des 8. novembris. //

hartman sprunglis halb haben mine herren Exami // natores | lut miner herren erkantnus geratschlaget, das // er an hare Jacob widerkeeren statt, der sin plaz // dem frowenmünster (diewil er gwibet) verlassen un // solle gestelt werden, und minen herren solichs an // also hatt h. J. Jacob Frieß und lavater solchs // herren Burgermeister anzigt, ist er willig gsin // sach selbs minen herren anzuzeigen. //

Michael Brüwen hatt man vorhin ein […]// mentum extemporale angeben, hatt er gmacht // aber so schlechtlich, das min herren bedunk // einer in der anderen lezgen wurds besser ma[…]// ist minen herren auch anzeigt, wenn er // hilf kome der sach ingedenk zusin, die […] // man gschikte knaben nit fürderen mag. //

 

[Text (B), 337r- small inserted paper]

 

Argumentum extemporaneum dictatum // a D. Lud. Lavather Scholarcha et // a D. M. Joanne Frisio et in Jaco=// bo Huld: preceptoribus meis // colendi sumis anno 1580. //

Charissime amantissimeque amice satis intelligo, quod res // Gallicae male se habent, urbe n. Lavera ad hostes se dedisse // aiunt, idque ob quidam articulas, tunc omnes milites dimissi // sunt. In regio vero Navera prelium comisisse, in quo preclari // uidam et religiosi viri ceciderunt, cauendum igitur est, mag=// nam interfideles afferre dolerem, multisque viri religiosi et pij // homines de fide reridere fore, vellem ut breuiter meliores res // annuntiantur. Verumtamen nullus fidelis homo rem suam for=// tuno confidere debet, sed Deo, quoque verbo adhaerere, ut res // huiuscemundi sese habeant, hoc enim veram est, nempe quo // fideles ab imitio mundi multis pasci se, interim po mag=// nas nebulones faeliciorem habuisse exitum, Praeterea legitur // Deum semper suis fidelibus rationem habuisse, noscimus itaque // quod Deus […] per suos ministros et nuntios perdixit, nempe quod // in novissimis diebus magnas forent calamitates et curas. // beati autem ij que se non offendunt. Itaque te cohortor, ut si //

 

[Text (B), 337v]

 

tales rumores tibi aliquando casam attulissent, semper // fortis esse velis, in veraque veritate consistere, cum // enim inimici grattalante, si pij homines intereunt // gaudium eo etc. non confissit, et in novissimo die // debunt, quis veram aut falsam habuisse religio // Hoc tibi in bonam partem volim indicare, oro // ut si aliquid certius de his rebus suos id mihi // gentissime indicare velis. Vale. die 21. octo //

Michael Brüw //

 

[Text (B), 338r]

 

Den 1 December. //

habent min herren den kamblj, stolzen, pellicanen // groben und nithart in artibus und linguis examiniert, // und dermassen funden, das sy mitt inen wol zufriden // gsin, sy mich habend heissen sich uff examen theolo// gicum rüsten. //

 

Anno 81. //

Donstag vor Carolj habend min herren den murer so // zu Straßburg gsin fürgstelt und mitt im gredt wie // mitt anderen die von wandlen komend. //

Egli zu genf ist eigens gwalts gen Basel mit D. Donio // gezogen. dem sol der schulherre ein gute filz schriben, und // in trüwe sinen herren denen er befelhen nichts zehandlen // vermanen man werd in beschiken. //

Dem polono Sebastiano Skironio ein unergriffen zügnus // geben. //

Hartmeyer und die im hof habend vil lectiones // und predigen welche über vilfaltig waren, der im // hof ist frech doruff langenen darvon er erst kumpt. // und sidthar inen beeden die x [lb] uß h. Obmann Kollins // ampt weder, sind sy unflissig gsin, davon sol man // sy vor den publices im auditorio schwingen. Doch // ist usgricht. sollend nit mee komen. //

 

[Text (B), 338v]

 

22 Feb. 81. //

1 Adrianus Frieß. Joa. Jacob Christoph Vlmer zu wien. //

2 Conradus Ochsner. Ioa. Stumpf. Conrado Wipf. Exhaudus schi // Joa. Alexander Bierbryer all zu nüwstatt. sollend das // bliben oder mitt verwilligung irer elteren züchen // wo sy vermeinen am besten für sy sin. //

3. Zuiinglius. Joa. Jacob buman mag zürich anderschwo // so im h. froschower bholffen ist. Ioa. Rod. Kuchimeister. //

4. Raphael Egli // Hans Heinrich Schweiz // Jacobus Kumber // M. Joa. Jacobus Choler [bracket from Raphael Egli to Choler: ] zu Genf. //

5. Caspar murer. Marcus Baumler zu tübingen. //

Als man anfange aprellens die gwonliche // missa gehalten ward in der obern schul der mag // Gaticons knaben halben anzeigt man solte mitt // vatter red das er in ein handwerch lerne, dann // were frech, unflissig, besorgte man es wurde im // bald gehulffen. //

In der underen schul ist mitt des haldensteins des glasens gsin glichs zu reden erkendt. //

In der censur hatt man anzeigt dem im hof und // hardmeyer sollen zpredig flyssig gan, oder so ein // eine versume sollint gstrichen werden. // Frieß von greifensee ist unwillig sol man // wie er sich halte wele. und an. hns frieß sols inzenig //

Blüntschlins son von otenbach ist frech, wußet er // sol vil voll werd, // hatt h. Theod. Collinum der in gstraft, […]// küzlosen felzlich pfaffen geschulten. sol biß ine […] // den hof rumen ein andre herberg sich und sin // Handel in die gass unsne bracht werden. // Sol fürgstelt werden so man by ein ander // sol sich rumen wie er wol trinken möge, hatt aber sunst ein // blöden kopf. //

 

[Text (B), 339r]

 

Nachdem myn gnedig herren, durch die herren gelerten, // verständiget unnd berichtet worden, Wie daß // Hartman Sprüngli. Im Examinieren und bhören. // dermaaßen wol bstanden, Also daß er zer leer gschikt, // tugenlich, unnd sich sinethalber vil frucht und // nuzbarkeiten, ouch deß guts zuversechen syge, // habend daruf sy myn herren Inne Sprüngli: an Jacob // Widerkeeren statt, Inn den hof zum Frowenmünster // dergestalt angenommen, daß er daselbs synen blaz // haben, unnd wie anndere knaben gehalten werden // sölle, actus Sambstags den 5. […] Novembris. Anno. // 80. Presentibus herr Burgermeister Kamblij unnd beid Reth. //

Underschryber, //

 

[Text (B), 340r]

 

Reverendo doctissimoque viro Domino Ludovico // Lauathero, Scholae Tigurinae summo Rectorj // Domino Mecaenatique suo semper observando. //

Etsi (Doctissime vir) quod ad te scriberem non haberem preter id quod // nudi ustentius praesens or[…]que, summis praecibus a te impetrare sperabam, // tamen quum iustante imminenteque tam philosophicj, autum et singularum, // quam Thelogicj examinis necessitate, varijs studiorum generibus // oppressus, qua via me aliqua ex parte liberarem nec scirem nec haberem // tandem extremum hoc aufugium in tua ceterorumque huius scholae guberna // torum modestia, clementia et aequanimitate situm, quaerere sum compulsus, // nimirum ut quod hactenus iuobis impetrare non potuj, id nunc literis et scriptis // asseque haud diffidam. Sed ut rem ipsam petitionem supplicationemque meam // paucis explicem, sic se res habent. Instat (sicutj ex D: Rodolpho Gualthero // patre ne Maecenate mej amantissimo, habeo) tempo examinis, quo a me // requesitus, ut artium linguarum et philosophiae aliquod dem experimentum, et in // hisce me probatum sistam per laudatissimo huius schola et vobis move, sed id quam // difficile mihj sit perstare, verbis satis non possum explicare. A quo enim temporum // subdiaconatus, Diaconatus, et presbyteratus ordines suscepj, quod factum est stan[…] // a Christo nato sexagesimo tertio supra sesqui millesium, ab eo in qua tempore, // literis istis cultioribus, artibus liberalioribus, studijs philosophicis, non modo non // operam dedj, sed prorsus valedixj, nec literas, artes et huiusmodj ultra ad me // pertinere putam, quippe quo per cautum et alias superstitiones, tam clere quam // laicis satis me gratum et commendatum efficiebam: A tempore vero vere mea // illuminationis et reformationis, non nisi sacris concionibus et lectionibus // Theologicis totum me dedj, non futurum ratus, si in confessione et vera fide // me probatum sisterem, ut etiam reliquarum literarum tentamen subeam. Pro // tua enim (Reverende domine scholarcha) prudentia satis aestimare potes, // quantam iasturam litarum fecerim, nam si usus (ut recte aiunt) rerum // magister, et hoc literarum et linguarum neglectum, multum sequetur et damni et // detrimentj. Facilijs caute imo facillime ad singulas gramatices, Dialectices // et Rhetorices quaestiones, quam potuimum scholas illas triviales supergressus sumus // respondere fuisset: Sed nunc tuita illa et Scholasticis nota, mihj prosus sunt // in cognita uel oblita. Quoad vero literas Graecas, earum nullam uniquam // vel prorsus exiguam habui cognitionem, Graecis enim literis apud Pontiffices //

 

[Text (B), 340v]

 

non plebanus, non presbyter, vel vulgus sacrificulorum dat operam harum enim // scientiam non nisi ad magistros nostros vel Doctores pertinere putant. Difficile it // mihj foret Graecas literas sigere, nedum interpretarj, quare hoc examen artium // et linguarum si subire cogar, non tam onerj quam dedecoij mihj erit: Quare // summum et extremum est ad Supplicationem me connecto, officumque viro humani // tuam experiri. Humanissimum necque amantissimum te semper sum expectus, nu // itaque etiam hac causa rem quaeso nuam age, ne eruditio contemptuique sui // omnibus. Quid iubeo sacrificulorum et studiosorum reformatem eclesia studio // iubersit, tua optime novit experientia: Non tam quaero ne nullum subeat // examen (Theologicum enim expeto et appeto) sed ne confundat vereor in a // conscius ipsi mihi quam angusstae sint et paruae res mer. Quare per de // Optimum Maximumque, te rogo, or atque obtestor, ut tua auctoritate, apud reliquis // huius ordinis antistites et Symmystas, efficere et impetrare velis, quo resp[…] // causarum antecedentium, et nuevi literis Graecis inscitare, ni liberalibus ar // obliuionis, examen cras […] tollant. mihique condonent, erit hoc mihi // gratum quam quod gratissimum. Quod si vero hoc nullo modo impetuarij // potest, fiat voluntas Dominij, interim me vobis commendatum cupio. Vale // Dateo et Domine in Christo Dilecte. Ex adibus D.: Leonardj: // Tuj Studiosissimus // Simon Widmerus //

 

montag nach matthiae anno 81. hab ich minen herren den gleerten // disen brief vorgläsen, das sy verstan möchte wie h. Simon Latin // sprach nit unbericht, derhalb examinis artium und linguarum und // schaffen werden, uß ursachen die er meldet. //

Als gfiel minen herren in allein zufrage wo, wenn, wie la // ergstudiert und wie sine sache sind welchs gesach, und H // man guten bericht bj im funden. Das min herren wol // mitt im zefrid. Dann h. Walther andere sine // sche brieff auch […] und gläsen hätt. //

 

[Text (B), 341r]

 

Supplicatio ad doctissimos humanissimosque // uiros et Mecanates Tigurinae scholae // Praesides summa observan: // tia colendos. //

MVLTA equidem sunt Mecaenates, patresque observantia summa colendo, // quae uos remorantur, et deterrent, ne in mea causa, quae fideli patrono // opus habet, clementiores, indulgentioresque esse uideamini: quae omnia par: // Tum coniecturis assequor, partim uestrae tribuo inquisitioni, acrique iudi // cio nuper exercito: Plura autem opinor sunt, quae uos paterni amoris // et officij admonere, uestrosque animos a me (pius dolor ) ab alienatos, et // aversos, ad clementiam, et misericordiam incitare possent, si denuo // me anteacta uitae per taesam audire dignaremini. Si quid igitur est // in uobis sophos, Siquid humani animi, amorisque paterni, (patres enim // uos appello non tantum ea ratione, qua Magnus Alexander Aristotelem // patrem agnouit, verum etiam ut alumnus) placidis et paratis animis // supplicationem meam accipiatis, cognoscatisque. Homo quae illius natu: // rae est prauitas et corruptio propriam sequitur uoluntatem, et precudum // morem praesentia appetitur, nullaque futurorum desiderio tangitur, uisibilium // amore capitur, invisibilia contemnit, neque quod ratio docet, atque discernit, // sed quod pecunia appetitio suggerit sequitur. De qua carnes uiolentia // conquaeritur Dauid, et miser inquit factus sum, et curvatus usque in // finem: tota die contristatus ingrediebar, quoniam lumbi mei impleti // sunt illusionibus, et non est sanitas in carne mea. Et D. Apostolus // condelector inquit lege Dei secundum interiorem hominem, ui: // deo autem aliam legem in membris meis repugnantem legi mentis // meae. Et quem admodum paralyticus ille in Euangelio, qui portaba: // tur, non poterat prae turba offerri saluatori ut curaretur, ita nobis // cogitationum malarum in pedimento esse solet congeries, turbaque mun// dana in malo posita, ut non quod volumus, sed quod nolumus committa // mus, steleribusque indulgeramus. Idem vero mihi accidisse quis ignorat: // Pluribus enim prava consuetudinis vinculis implicitus, cogitationes // cupiditatesque et valuerunt, perniciemque ut apparet, generarunt. Mul: // tum namque temporis peccando consumpsi, et aetatis […]ad bene agen: // dum accomodatam, et concessam in castris Diabolicis turpiter contria // ut merito dignum me poena iudicaveritis. Caeterum cum Deus om: // nes peccatores ad se uocet, illisque gratiam, et peccatorum ueniam benig // ne offerat, et quod pie rogetur prompte se daturum affirmet, ego // quoque uestra humanitate fretus. Suppliciter uos rogo, et obstem, ut // eadem, cuius uestigijs insistere uos non pudet benignitate, et clemen //tia in

 

[Text (B), 341v]

 

tia in me utamini. Nam etiamsi omnium maxio scelere inquinave // rit, et obstrinxerit se aliquis, id est, si Christo renunciaverit, eius // puduerit, vel alia aliqu impietate insignis fuerit, cogitat tam // quo exciderit, quantum mali perpetraverit, et ad meoliorem me // tem rediens amaris fidei fletibus Petri exemplo lavat perfidi // sordes, merebitur rursum fieri membrum ecclesiae a cuius // pore avulsus erat, et tum mortuis computatus. Quod aperte Deus // per Ezechielem prophetam testatur: Si impius inquit egerit poenite // tiam et custodierit omnia praecepta mea, et fecerit iudicum, et // institiam, vita vivet et non morietur, omnium inquitatum eius // quas operatus est, non recordabor: Nunquid uoluntatis meae est mo // impij dicit dominus Deus, et non ut convertatur vijs suis, et uiuat // Et iterum impietas impij non nocebit ei, in quacunque die conversus // fuerit ab impietate sua. Cyprianus cum iam inquit anima fe // stinat ad exitum, hominis poenitentiam non aspernatur, benigni // tas clementisimi patris. Et Lactantius quemedmodum inquit // non prodest mae uiuenti anteacta uitae probitas cum supervenit // inquitas iustitue opera delect, sic quoque peccenti non officium // peccata, quoniam superueniens iustitia, vitae prioris labes abol // uit. Augustinus quoque docet omnia peccata quamuis atrocia poeni /// tentiam abolere: Ultem nemo inquit post centum peccata, qui // post mille crimina desperet de misericordia, et clementia diui // Quod si Manasse Deo poenitentia probata sit, qui omnes impieta //te superavit, causa non est, cur quis animum respondeat veriamque // desperet, si animam suam affligen, ressipiscat. Paulus Apostolus // Lincopus rapax, ecclesiaeque persequutor, postquam Christ uocem audiu // de Lupo Proteo citius versus est in agnum, set qui adversus Chri // stum steterat pro synagoga, pro Christo stare caepit adversus syna // gogam et illum ipsum confessus est, cuius confesso res fuerat pro // sequutus Quanquam igitur nuper repulsam fuerim passus gra // simeque in me animadversum sit, non tamen abieci animum sed // confirmaui, solatium percepi, et erexi me his sacrarum literar // testimonijs, et similibus exemplis. Quid enim mihi aliud in // ta mea dissoluta accidit uiri Theologicarum rerum peritijs // mi, quam Acolasto luxu, et uoluptatibus diffluenti? Quid aliud // hi iam culpam deprecanti usu uenit, quam illi ipsi primo contra // gebat? Imo quid aliud patior, quam muliercula illa Gananaea, que // ut abscißum a mystico Christo corpore membrum, et Anathema // enim Chananaei anathemate a Deo precußi ) secundo tertiove a Domi // no Christo, quem vos o presbyteri sequi non veremini, repulsa, re // ta, et pene nonindigne tractata est. Licet igitur (quod nolim // velim //

 

[Text (B), 342r]

 

velim fatear oportet) hactenus non Israelitico ovili, ut et illa, me asso: // ciarimm, adiunxerimque, sed Chananaeis Lupis: Licet etiam ut Cyni:// cus caninam egerim uitam (quae a Paulo mors appellatur) et prop:// terea non pane, qui ingenuis liberis communicandus est, dignus sum // nihilominus tamen ad uos supplicemente accedo, eo inquam animo // ad genua uestra procumbo, quo et illa muliercula ad Christi: Con: // fido enim plan mihi micas (intelligo stipendium, et discendi fa=// cultatem) e mensa Dominorum cadentes non denegatum iri // Fortaßis autem dissimile hoc exemplum esse, nec eo refferri posse // contenderitis: Ex parte quidem pro more suo hoc simile claudicat // sed utriusque rei easdem fere causas esse quis non uidet? Illius mulier: // culae filiae pro cuius causa, ut propria uehementer laborabat a // cacodaemone vim magnam patiebatur, fu et ego aliquandiu uolup: // tatibus difflueris, quae maligni illius piscatores sunt hami crude: // li cacodaemonis ayramide premebar, illa bis opem Christi // ardentibus votis imploravit, et ego vestram. Illa solique Christi mise // ricordiae confisa est, et ego aequitati uestrae, et humanitati Vestis enim // puto ut Paulus vult […] nixus, atque fretus, uehemen// tissime a uobis peto, ut mihi hanc ueniam semel tantum ad huc // detis et priorum culparum maculas, atque labes elvatis: Forsan enim // Deus misericordiarum et pater minium qui pro sua menarra: // bili (quamquam longe aliud iniquitas nostra merebatur) benignita: // te afflictis, et perculsis ultro se offert, et quibus gradibus expe: // dire, et succurrere possit illorum imbecillitati nouit, mei miserebitur // ab errore in viam rectam, a morte in vitam a ruma in salu: // tem reuocabit, mentemque quae densis aliquandiu tenebris intio luta // erat, illustrabit, ut poenitentiam dignos inoducentem fructus aegere, // et olim amplissimo proventu, et faenore concreditum mihi talen: // tum reddere possem. Hanc enim poenam tanque paternam a Domi: // no mihi inflictam, et irrogatam, mihique in bonam operari agno: // sco Castigantur enim et verberantur peccatores ut de peccato do // leant se resipiscant, de quo fortassis non dolerent sic impuniti di: // mitterentur. Deus quos amo inquit arguo, et castigo: Et magno // ira est inquit Hieronimus cum peccantibus non irascitur Deus, // hoc est tum peccantes punire differt. Quos autem ad correctio=// nem affligit de illis ait: Visitabo in virga iniquitates eorum, et in // flagellis peccata eorum, misericordiam autem non aufferam ab illis // Calamitatibus enim, et adversis oppreßi eo ardentius ad supplican: // dum accedimus, promptius ad exercenda pietatis studia incitamur, //

 

[Text (B), 342v]

 

et perseverantius caelestia animo agitamus. Nam quemadmodum // excellens medicus desperato aegro, Ti eum sanitati restituerit laudibus // exijmijs evehitur, ita Deus uberius de paenitentiam agentium salu // telebratur. Hoc testatur Dauid dicens, bonum mihi fuit domine // humiliasti me, ut discam iustificationes tuas. […] Multi etiam et nostra, et patrum memoria fuerunt, qui // tam adolescentiam uoluptatibus dederunt, quorum cum adoles // centiae cupiditates, et aestus deferbuissent, eximiae virtutes, firme // paenitentiae Acolasti, qui dum modo esset in domo patris, porcorum // conuictor esse optabat. Quod nisi fecero non modo in pistrin […] // me detrudite, verum etiam summi rigoris tela imme con // vertite //

Flamma si gaudent reprobo caelestia verso. // Ad Dominum, christus quod docet ore sacro, // Inuento qus me, qui disperijsse uidebar, // Non magis exultet, quam Chorus angelicus?

Filius, et alumnus vester // Georgius Hardmeyerus. // 1581. //

 

[Text (B), 343r]

 

Supplication oder demütige pitt und // werbung an ein Eersamen // und wysen Raath // zu Zürich //

 

Edlenn vest fromm, fürsichtig, wijs, günstig, gnedig ir mine herrenn // unnd lieben, und getrüten vätter, es ist nun mee zwölff Jar syd ich // zum studieren kommen, in denen mine elteren, grossen, und unsaglichen // kosten mitt mir ghan: dan ich von üch gnedig minen herren müd ghan, // das ich dester ringer hett mögen, erhalten werden: Erst do ich schon langist / in die fünft Lection bin promoviert, unnd gfürderet worden, hatt man // mir mus unnd brott gsprochenn: Den nachdem ich schon zwei jar in die gmein // Lection der studenten zum großen münster uffen gengen, und nieman nüd // hatt können ab mir unnd miner leer klagen unnd ich ouch vermeintes // wurd nun mer am end sin, das man mich verhören, und examinieren lourd, // hat man mir nach x gl zum mus gesprochen. Hiezwüschet hatt sich // zutreit, do der allmechtig güttig gott, min hertz liebe mutter selig uß disem // Jamer thal, zu sinen gottlichen gnaden berufft hatt, das der vatter uffü[…]: // ren gnedigen herren zechen den zum frouwenmünster gen Rümlang gangen // Unnd mich den im lhon, und ich kein besseren nitt mee hatt dan den ande=// ren, zu dem ich einiche zuflucht hett, oder dem ich min nott, unnd anliggen // klagen dörfft. In dem hatt ouch min vatter in einem trunk ein andere unnd // Junge frou een gnommen, unnd als ich im anzeigt was man von inen mumle // unnd im sy deshalben geweert, is aber nüd mee hatt mögen gelten unnd // versachten, hatt sy im teilman, spricht, die ougen ufbarret, unnd mich der=// massen angfangen nyden, unnd hassen, das sy mich nitt nun nienen teel: // len dulden, noch lieben, sunder erst dorzu falschlich verschwetzt, und // Vertreit hatt do ich nun kein frysch nienen by iren ghan bin ich uß by=// wonung etlicher gsellen, die es vilicht bas vermögen die ouch mee // gunst, unnd anhang ghan dan ich, um so vil verböseret worden, das ich // ein maal, e der zwei mitt inen gässen, unnd trunken, unnd etliche lectiones // versumpt han. Welches do sy es inen worden, es für mine herren die // Chorherren bracht, unnd sy des halben mich zestraaffen, werten sachet // worden, hand ouch nich allein cassiert und des stipendij beroupt. Wel=// ches […] mich hefftig bekümberet, unnd mir vil zuschaffen gen hatt: // han ouch in der zytt gessen hunger in angel unnd frost erlitten, das es billich // ein hertten stein hett mögen erbarmen. Unnd das ales han ich gütt: / Willig erlitten uff das end hin, das ich vermeint mine gnedigen herren // die chorherren wurdind bald gnad leyderumb mitt mir theilen, die=//wyl andere ledig usgen sind dann ich all min läben lang ein großes // unnd hertzlich verlangen unnd lust zum studieren ghan, han ouch // mich dermassen doruff gleitt, das ich keinen in der leer etwas hett // vorgen. Ja ich weis ouch eigenlich wol, das ich min läbenlang kein rüwige // unnd fröliche stund nitt me han werd, wo ich nitt widerumb zum studie=// ren kommen. weette gott, günstig, gnedig ir mine herren, unnd Vätter, das // wie ir mich uffenlich komen dan schon wen, aso ouch in min hertz unnd gmütt // köntind sächen, damitt ir mir zhelffen, dester ze bewegt wurdind. // Wiewol ich nun (das ich dem wol er kennen kan, unnd mir ouch von hertzen // leid ist) mich in dem stuk übel vergangen, unnd versündet han, so sind // doch vill herliche gründ und ursachen, die üwere hertzen, und gmütter // mir zhelffen wederumb bewegen möchtend, so es üwerer wirdig und //

 

[Text (B), 343v]

 

wisheit zehorem mitt ein verdens, unnd zyder wer. Erstlich so ist all // unnd ieden menschen von wägen des fals der ersten Elteren im para // dys von natur anerbore, das sy wie das unvernünfftig Vech, allein d[…] // zyttlichen, unnd gägen leitzigen Dingen nachtrachtend, da aber, daran ab // unnser heil unnd säligkeitt stadt verachtend. Welches ouch der heliggen […] // phett, unnd künig david der im man gsin nach dem zeyllen unnd // gfallen, gotts erkenntnis zy psalm en. Item Paulus. zum Römeren an // 7 capitel: Das gutt, sprchter, das ich will, das thun ich nitt, sunder // das böse, das ich nitt will, das thun ich: das wöllen hab ich wol // aber das volbringen find ich nitt. Wyter spricht paulus ich han // lust am gsat gottes, nach dem gn. wendigen menschen, ich sich aber ein // anderes gsatz in minen glederen, das da leider stritt dem gsatz in mir // gmütt, umm david gfangen nimgsin der sünd gsatz letlicher stin mi // glicheren. Welches zwaar mir ouch widerfaren ist. Die wil aber gott // Des sünders tod nitt gertt sunder das alle menschen sich bekeerind // heil unnd selig werdind, so trösten ich mich ich in minem lyden o[…] // desselben unnd bin ungezweyffleter hoffnung unnd gloub styff das d // wyl uns gott ein exempel, unnd bispel hinder im glassen dasteil er // gegen allen, unnd ieden menschen milt und barmherzig gsin, ouch // also wie gegen ein anderen sygind, so werdind ir mir ouch gliche gna // und barmertzigkeit bewisen. Es spricht gott heitter durch den Pro // pheten Ezechiel, so waar ich läb züge erst uff das höchst, so gär ich die // sünders tod nitt sunder das er sich bekeere unnd läbe, und acce // siner missethatt die er begangen wil ich zu argem nümmen mee gide […] //ken. Es spricht ouch der alt leerer Cyprianus „leen schon ietz die // seel von des menschen lijb uffert. Das ist am letsten end, ver // werflig gott den rechten rüterenden menschen nitt, sunder neme // zer graden (uff). Item do Petrus den Herren Christum fraaget, wie of […] // er sinem bruder, der sich weder in versündige verzichen sölle ob es […] // maalen gnug sg. vermeint es leer nun überley vil, gibt im der herr // Christus, zeantwortt, ich sagen die nitt alein siben malen, sunder siben // zig maal siben mal, das ist so offt er uf menschlicher blödigkit felt, das // selb erkent, unnd der gnaden begärtt. So wie nun ietz die helig gschrift // läsend, finded wir wie er das so trülich gleistet unnd erstattet // Petrum der den herren Christum zum triten mal verlougnet hatt // kein groser nach grewenlicher laster hett mögen begangen werden, nimt // er leider zgnaden uff. Paulus der den herren Christum unnd sine // glöubige uf das grusamist verfolget, erlüchtet er, unnd machet in zum // fürnemsten Apostel einer, unnd zu eim userwelten […] // So nun, wie der herr Christus selber züget, sich das hin flisch het // fröüwet, so sich ein sünder bekeertt. worumb wettend dem ir üch gnedig mine herren, und vätt // ouch nitt fröüwen, so ich rüw, unnd leid tragen, unnd es mitt der hilff // under ston zu verbesseren. Wiewol ich ein wyl mich nitt thon unnd gsel // han zum rechten Israelischen schoffleren wie das Cananaehisch wyb, un // deshalben nitt wirdig bin des brotts das den rechten kinderen gli[…] // so kum ich doch demütig unnd nidertrechtig für üch, ia mitt ein sölch // hertz unnd gmütt fall ich aso zreden für[…] kün nider, […] // fes wyb zum frißsen des herren Christi, und vertruwen gen erlich, es w. // Urich mir doch die brösam z. verston hiemitt das stipendium, und das // anlaaß des lernens ) die von rüweren gnedigen herren tisch fallen //

 

[Text (B), 344r]

 

nitt abgschlagen werden. Dan ir sind on allen zwyffel wil […] leert // in der anderen Epistel zum Thimot: am anderen tag, […] vetterlich // gegen iederman leerhafft, die die bösen dulden mögend, unnd straa=// fen mitt sanfftmutt die wider sy inigen, ob inen gott zwan bus geb, die // waarheit zu erkennen unnd wider zkeeren von des tüffels strib, die // von im gefangen sind, nach sinem willen, dem ich den unfal der ietz // über mich gangen als im vätterliche züchtigung unnd heimsuchung // erkennen, unnd die mir min läben lang zugutten reichen und die // nen werd. dan wir werdend dorum von gott gstraafft, das wir in uns // selber gangind von der missthatt abstan sind, und ein nüw läben // zhann den nemmind. In der offenbarung Joannis am 3. cap: spricht // Gott, welche ich lieb hab, die straffen unnd züchtigen ich. dargegen seit // Augustinus, wenn gott die straff verzüche, so sig sin zorn nun dester // größer, die er aber well das sy wyder uff den rächten wäg keerind, // von denen säge er im propheten job wil heim suchen ir bosiheitt mitt der // rutten, um ire sünd wil ich straaffen mitt, der geischen barmher: // zigkeit aber wil ich nitt von inen abwenden. denn wen wir mit angst // und nott überfallen werdend, so sind wir nu dester yferiger und // ynbrünstiger im bätten. Welches David kent erkennen, da er spricht // herz es ist mir gutt gsin, das du mich demüttiget hast, das ich lern er: // kennen dine wäg unnd grächtmachungen Dorumb Edlen Wert // fromm, fürsichtig, wyß, günstig, gnedig ir mine herren, unnd väter // bitten ich üch, umm gottes willen, ir wellind doch in ansechen der her=// lichen leeren unnd sprüchen des heligen Euangeliums, ouch ein // ansechen dest das min vatter ietz so lange zytt üch minen gnedigen // herren ia bis uff sin letzst alter dissen, so trülich, unnd redtlich dienet // hatt, minen erbarmen, und mir bhulffen unnd bratten sin, eint: // weders mitt dem, das ir mir wider zum studieren hilftind oder // ioch sunst ein stür gebind bid das ich ettwan underkum, oder // aber ich pitten üch gantz udertenig, diewil ietz ein Tütscher schul // meister, abgangen, das ir mich an syn statt erweelind, damitt ich // nitt hunger müs sterben unn d. verderben. Sond ouch hienebent // Gleuss leussen, das was ich thon, mir trülich leid sig, unnd das // ich im einge liebe nacht mitt ler inen verschlissen, umd gott anrüssen // das er mir gnad verlyche, das ich mich fürhin aller zucht Ehr: // barkeit unnd gotts forcht flysse, unnd was ich versundigt, // zweyfach widerumb mög ersetzenn. Welches so ich es nitt thun // so thund dem üwere hand von mir unnd theilend kein // gnad mer mitt mir in die eewig keit. //

A W. Diener Jörg // Hardmeyer. //

 

[Text (B), 344v]

 

Jörgen Hardmeygers // Supplicatio ad frequentem sena://tum, sapientiae, dignitatisque // plenißimum, Anno // reparatae huma: nae salutis, // 1582. Wenn myn herren von Rethen und Burgern, // zu iren mitherren den geordneten Exami // natoren, das nächst mal komend, söllend // sy erkhundigen, uß was ursachen er hard=// meyger geurloubet, und studierenshalb // abgestossen worden, dasselbig, ouch // was Ir der Herren Glerten synet wegen, // gut beduncken witer syge, volgends mynen // gnedigen Herren fürbringen, die sich darüber ouch ferner so gnentschliessen wüssen // Actus Sambstags, den 10. Februarij. // Anno 1582. presentibus herr Burgermeister // Bräm, und beid Reth, //

Stattschryber, //

zinstag noch der herren fasnacht sind // min herren die examinatores eins worden // das man siner handlung mun […] =// licher und hatte uns schiren zu geben // welchs ich gethan und imme h. Brämen // die gschrifft überandwortet //

 

[Text (B), 345r]

 

fritag nach dem kanzistentag 81 //

wurdent an kuchimeisters statt der zu Basel // gstorben fürgeschlagen. // Hans löw. Caspar Ochsner. Amker Wolf so on // im fürschlag gsin. item Hans radolf fas. tek. // Hospinianus. schorlj. //

Joachim buler sol. h. trüb by minen herren den // pfägeren um ein rok helffen. //

Der im hof ist vorhin ouch im furschlag gsin aber iez acht man soll er nit darin gesezt // werden. //

 

81. den 26 Octob. //

Wurdent furgstelt wipf stumpf, ochsner, ward inen // erlaubt diewil gestis wärute machte sy zu iren // elteren züchen biß wienacht hernach waard inen // des zil verlengert. //

Möslj sol erlassen sin der griechischen, heb. lezi der // physic, sol prediginen tütsch schriben. //

Die im schenkhof gsin insonders must wurdend // bescholke Eglj ist nit darby gsin ouch D. pedell // nit do sy mitt grosser lichtfertkeit das fas uber // die prugg zoge und nust der siy eng oben daruf // ghoket ist. //

Den 10 novembris ward hans binder der zu // tubingen gestudiert und sich wol ghalten auch // nit ungschikt funden ward erkent 25 gl das // er dester bas studieren möchte. //

 

[Text (B), 346r]

 

1 December. //

Diewil kuchimeister zu basel gstorben, und Klaß im // bosen batteren (mitt gunst zmelden) nüwlich gheilet, sol // h. walther mitt h. obman reden, ob er nitt vorwüssen // miner h. der schulherren denn Blassen an kuchimeister // statt hette lassen stan. // must ist fürgestelt und im anzigt er soll nit mee ko=// men man sye sinen müd. // Bischoff uß den pendten hatt sollen fürgstellt werden, der // ist hinweg, sol man warten biß er kumpt und dem in // ustoben oder wir in bhalte nach dem mine herren // gut bedunken wirt. // Rellstab soll man etwas gelts geben das h. trüb // sinem wirt nach und nach gebe, das er diewil er // gschnitten, win haben und etwas bas ghalten werde. // wie vil gelt man im geben ist nit ußgetrukt. //

 

[Text (B), 346v: blank]

[Text (B), 347r]

 

Anno 82 //

Donstag vor letare. //

1. Schieggij halb sol man die schulherren bruffen // und fragen wie man in möge läsen. //

2. die volgend wuch sol man Ochsner, Stumpfen // und Bruwen examinieren in artibus. //

Es begärend das examen Sprünglj, must, rellstab. //

3. Ioa. wonlich diaconus in uster begart hilff von // sines suns wägen zu straßburg, sol man nach // dem examen, diewil ander auch komen // nöchtend radtschlagen. //

4 Egli ist erlaubt gen Losanna zu ziechen.//

5 plaz der ledig ist im hof sol bsezt werden // wenn hug versorget ist. //

6 H. Kellers son von frowenfeld ist in das muß angenommen //

7. Knaben so am fritag nit in wolphij // lection gün sollend beschikt werden. schadler. // Rellstab. Im Hof. In schribend anders in // h. stukij lezgen. allein pedell batt sich verusert //

 

[Text (B), 347v]

 

Fritag vor letare bsamlet ich min herren // die schulherren von wege des schieggen. h. bürgermeister kambli gab minen herren volle // gwalt und sagt man solte dem gute […]// das best thund. Ich zeigt minen herren alle sachen // an, wie schiegg sich ubersechen, und ein ingang // zu beßrige were wenn man im helfe. // Uff das ward man einhellig eins. das min herren ein sölich ingenium nit welten // gsteken lassen. welte im vom 80 gl ein […] // satz thun. so er sich nun halte das recht ist […]// gind min herren im das nachlasse, wo // nit, mög man inn urloben, und so er ein // stand überkome, das von im einziechen. // Und solle er heim berufft werden.

 

[Text (B), 348r]

 

Sampstag vor letare //

Must ward furgstelt und im furgehalten das // er zerhafft were, in die winkel schluffe, auch // by dem brämen sin niderlege hette da sy uben, // welchs er laugnet aber relßtab bekantlich was, // dem glichs ist furghalten worden. vil uff der // gassen ließ er sich finden, machte schulden das er // nit wol sich, verdistillierte sin vetterlich erb. // were so unwerschampt das er fur min herren // gstanden und 100 [lb] begart unn ein giltbrief und // gsagt er müßte bucher kauffen, nachts were er // uff den gassen were auch vanus. Item hette // ein rok usgenomen und gegen dem h. Gebhart // studer vertauscht. Dem gipt, man den bscheid, in // sinen sachen werde witer ghandlet werden. // Dem Schadler hatt man verkunth zu komen // ist usbliben, dem sol man muß und brot // abschlahen biß er kumpt und sich stellt. dann man vil mitt im zredt hatt. //

Hans Jacob Cristof Ulmer zu wien sol // gschriben werden das es kome, oder so er sich // versprochen und nit wol kennen konte min // herren berichten wie sine sachen standint. // h. Cellarij son sol in die under schul // gan, dem habend min herren das muß gesprochen. // Der im hof wirt anklagt er habe den hardmeyer der vor flysig gsin verderbt // iez auch den schedler, dann er züch sy nocht // wo man in warne als M. hans fries und // h. trüb gethan auch ander so sye er böchisch, versum // vil lezgen, predigen, da man im aber gsagt // so er nitt einen mee köm sol er urlob // haben. Ist im urlob worden. docht mag er // sich halten, man begnade in wider, welch //

 

[Text (B), 347v]

 

letst im ist geoffnet worden. //

 

Penultima Martij //

hatt man examiniert in Linguis und actibus // die 3 knaben so von wandlen komen, den […]// Ochsner und Stumpf mitt welchen min herren // wol sind zfrid gsin. man hatt auch den […]// von diessenhauen uff siner herren begären, der // hatt mee gethan dann man im truwet, ließ // sy desshalb all zum examine theologico, darzu // sy sich rüsten soltind. //

 

[Text (B), 349r]

 

Donstag nach dem h. ostertag 82. //

Ward h. trüb bestetet uff siner Lectur zu bliben, deß // glichen die wil man achtet. h. walthers denmitt gedient // sin, auch h. heinrich Wolff, aber uber ein iar // sol man umm inn aber ein frag halten. //

Ander wolf // tek // Har hein. Wüet // schorle. // Lindiner // herr Collini // [bracket for all names:] wurdent in hoff fürgeschlagen. [line to “schorle”: ] dieser ist es worden. //

Dem keller diewil er krank worden sind an ein badenfart // 3 gl gespragen sol h. haller bezalen. //

 

[Text (B), 349v]

 

Examen. //

In den schulen ist man mitt den knaben zimlich // zufriden sin, dessglichen in den gmeinen lectioni // bus auch. und sollend die knaben theologicas lectiones / schriben in den lectionibus und daheimen repetieren // nit daheimen einen vom anderen abschriben. //

Donstag danach ist die Censura gehalten woden // Musten handel sol minen herren den geordneten von // minen herren fürgehalten werden in der grossen censur // Jacob im Hof sol sich recth halten das er weder ange // nomen werde. // Schneewolf ist unbefraget zu dem winzn dem glas // ler gezogen, is hoffertig, liderlich, vermanet man es iar wegen er lernete ein handwerck. Sol in der // schul witer bliben. zücht mitt meitlinen. //

Burkhart gugolz […] hilff ist geflissen. // Moslj sol nit vil spazieren, man sol in im winter [above: sumer] // ußhyin behören ob er ein diacon möchte geben. // Vollenweider ist nach Jung sol man sachen wie sine // sachen sich wellind anlassen, ist nach nit versumpt //

Hafner von winterthur sol lugen das er ein tütsch // schulmeister werden, dan zu der leer werde er nit gschikt sin. Sol auch nit uff die gassen gan zu diensten. //

 

[Text (B), 350r ]

 

Den 6 tag meyens. //

Acht tag darvor ward censura gehalten, // und die wil min herren nit wol versamblet, // erkent, man solte widerum uff den tag // zusamenkommen, ein schulherren nennen, // und Lorenz […] halben handlen. //

Lorenzen halben diewil er gar versoffe etc // sol der schuulherr min herren burgermeister // bätten, das er mitt Zweyen statt knechte den genadten mußten in […] thurn füren lasse, den // man den lüßthurn nendt und darin 8 tag // lassen ligen, im kein win zulassen kome, // und nach verschinung desselben herren zu // im ordnen die im sin ellend wesen und // sagind etc. //

Daruff ward h. Burkart Leeman einfel // liklich zu einem schulherren genomen, alls // der flyssig ein ding uffzeichnete, […] were, // und alt, desshalben bj den iungen ein gut // ansechen haben werde. //